Vorsätze für's neue Jahr

Wie das ja meist so ist, macht man sich Vorsätze für's neue Jahr - und hält sie dann doch nicht ein. 

Eigentlich bin ich auch kein großer Fan von solchen Vorsätzen. Wenn man etwas ändern möchte, kann man es schließlich immer tun. Diesmal habe ich aber tatsächlich doch ein paar (diabetische) Neujahrs-Vorsätze.


2017 wird das erste Jahr mit Pumpe

... und genau deshalb wird 2017 für mich auch etwas anders als die bisherigen Jahre. Meine Krankenkasse hat mir die Pumpe vorerst für 4 Monate genehmigt und somit werde ich voraussichtlich im Januar geschult und werde dann auch zeitnah meine erste Pumpe tragen. Das ist an sich schon ein großer Einschnitt in meiner "Diabetes-Karriere" und dass es mit dem Jahresbeginn zusammenfällt, passt da ganz gut. 


Tatsächlich gibt es nämlich einiges, was ich in Bezug auf meine Diabeteseinstellung gerne besser machen würde und ich hoffe, dass die Pumpe mir beim Erreichen dieser Ziele helfen kann.


In kleinen Schritten...

Was ich vor allem erreichen möchte, ist eine stabilere Einstellung. Ich habe hier ja schon des Öfteren von meinen Blutzucker-Schwankungen berichtet und die würde ich gerne reduzieren. Ich bin immer sehr neidisch, wenn ich die Kurven (oder eher "Geraden") von einigen Diabetikern sehe, die diese alleine mit einem Spritz-Ess-Abstand erreichen. Bei mir hilft das alleine leider nicht. Ich hoffe, dass eine genauer eingestellte Basalrate schon mal dafür sorgt, dass mein Blutzucker nicht zu bestimmten Zeiten scheinbar unerklärlich ansteigt und dass ich mit einer temporären Basalrate z.B. beim Shoppen das ewige Auf und Ab verhindern kann (mit 250 mg/dl gestartet - nach 45 Minuten auf 70 mg/dl - Apfelsaft und Traubenzucker - wieder bei 200 mg/dl - 30 Minuten rumlaufen - wieder runter auf 80 mg/dl ...)


Zu einer stabileren Einstellung gehört natürlich auch ein ganz wichtiger weiterer Punkt: Mehr Gelassenheit. Ich verfalle bei Hypos leider sehr schnell in Panik und neige dazu, viel zu viel im mich hineinzustopfen. Ist der Wert nach 10 Minuten immer noch nicht signifikant gestiegen, schiebe ich gerne nochmal 1-2 KE nach. Dann lande ich, oh Wunder, bei Werten jenseits der 200 mg/dl, werde wütend auf mich selber und korrigiere viel zu viel. Und so geht das Ganze dann von neuem los. Dieses Muster würde ich wirklich gerne abstellen, wobei das wirklich einzig und allein eine Einstellungssache ist, bei der mir die Pumpe selbst nicht viel helfen wird. Trotzdem würde ich da gerne dran arbeiten. Dazu gehört dann auch, etwas weniger Perfektionismus an den Tag zu legen. Ich lasse mich von "schlechten" Werten auch schon mal mehr runterziehen, als es der Fall sein sollte. Wichtig ist, dass man ein wenig Ursachenforschung betreibt und dann sein Bestes gibt, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Das sagt sich leicht, aber im Alltag muss ich mir das auf jeden Fall mehr vor Augen führen. 


Ein Ziel, das sicher etwas schwieriger zu erreichen sein dürfte, ist das Reduzieren von Kohlenhydraten. Ich bin völlig ungeeignet für Low Carb, dafür esse ich einfach viel zu gerne Kohlenhydrate, aber etwas weniger wäre für meinen Blutzucker manchmal schon gut. Vor allem möchte ich ein bisschen mehr darüber lernen, welche Art von Kohlenhydraten meinem Blutzucker eher gefallen und mich dann auch mehr dementsprechend ernähren. Ich lese oft, dass viele von euch z.B. ganz auf weißes Mehl verzichten, während ich das fast jeden Tag zu mir nehme, obwohl es meinem Blutzucker nicht allzu gut tut. Kompletter Verzicht ist etwas, das ich persönlich eher ablehne, weil ich dann das Gefühl hätte, mich dem Diabetes total unterzuordnen, aber Reduzieren ist, denke ich, gut möglich. 


Ich hätte außerdem nach wie vor gerne ein CGM. Ich fürchte zwar, dass das eher ein Wunschtraum bleiben wird, aber Träumen ist ja erlaubt... ;-) Gerade nachts wäre es für mich eine große Erleichterung, zu wissen, dass ich bei niedrigen Werten geweckt werde. Momentan gehe ich nämlich eher mit zu hohen Werten ins Bett, weil ich Angst habe, nachts unterzuckert aufzuwachen. Mein Wecker klingelt außerdem jede Nacht, entweder, um mögliche Hypos abzufangen, oder um zu verhindern, dass ich die ganze Nacht mit zu hohen Werten verbringe. Entspannt ist das wirklich nicht und da wäre ein CGM sehr hilfreich. Leider ist das aber ein "Vorsatz", auf den ich selbst nicht viel Einfluss habe - nennen wir es also in dem Fall eher ein "Ziel". 


Insgesamt möchte ich mir eigentlich nicht zu hohe Ziele stecken, sondern alles in kleinen Schritten angehen. Dass allein durch die Pumpe nicht alle Probleme verschwinden, ist mir klar. Ich hoffe einfach, meinen Zielen im nächsten Jahr insgesamt näher zu kommen.


Übrigens: Einen besseren HbA1c habe ich hier bewusst nicht aufgeführt. Erstens bin ich mit 6,6% nämlich völlig zufrieden (der nächste dürfte allerdings schlechter ausfallen), aber vor allem hat mir mein momentan guter HbA1c gezeigt, dass ein guter Wert noch keine gute Einstellung bedeutet. Deswegen wäre ich auch mit einem "schlechteren" HbA1c total zufrieden, wenn dafür meine Werte weniger stark schwanken würden.


Habt ihr auch Vorsätze oder Ziele für das nächste Jahr? Oder auch einfach Dinge, die ihr euch unabhängig vom Jahreswechsel vornehmt? 


Euch allen wünsche ich einen guten Rutsch und dass sich all eure Wünsche erfüllen! :)

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Kommentare: 2
  • #1

    lisa (Sonntag, 01 Januar 2017 18:08)

    Hallo Caro!
    Dein Beitrag ging irgendwie ganz an mir vorbei. Ich kam aber auch zu nichts in der letzten Zeit.
    Du hast Recht, unsere Beiträge ähneln sich sehr und das ist irgendwie ja auch beruhigend.
    Ich würde das mit dem CGM auf jeden Fall mal probieren. Es mag nicht einfach sein, aber bei mir hat es am Ende auch geklappt.
    Ich bin schon ganz gespannt, wie du die neue Pumpe findest und verpasse bestimmt keinen Beitrag mehr ;)

    Liebe Grüße und ein frohes neues Jahr
    Lisa

  • #2

    Caro (Sonntag, 01 Januar 2017 18:21)

    Liebe Lisa,

    haha, das ist aber lieb von dir, aber der Beitrag ist ja auch noch recht neu und es gibt immer auch so viel anderes zu tun - also alles gut :-)
    Das mit dem CGM habe ich bei dir gelesen, dass du es nach längerem Kampf bekommen hast. Bisher habe ich ja zumindest noch keine negative Rückmeldung erhalten, also will ich erstmal noch nicht zu pessimistisch sein. Ich warte jetzt also ab und werde ggf. Widerspruch einlegen - mal sehen :-)
    Ich verfolge weiterhin, wie es dann bei dir mit der Pumpe läuft, vielleicht können wir uns dann nochmal über unsere ersten Erfahrungen austauschen .
    Liebe Grüße!