Anmerkung:
In diesem Artikel geht es um eine Allergie auf das Freestyle Libre 1. Zur Thematisierung einer Allergie auf den Dexcom G6 bitte hier entlang.
Update (2020): Dieser Artikel ist zwar schon älter, aber viele Allergiegeplagte lesen ihn immer noch. Daher eine wichtige Info: Mittlerweile hat man herausgefunden, dass in sehr
vielen Fällen die allergische Reaktion beim Freestyle Libre nicht durch das Pflaster hervorgerufen wird. Allergieauslösender Stoff ist offenbar Isobornylacrylat (IBOA). Dieser Stoff befindet sich nicht im Pflaster, sondern im Sensor
selbst und soll dort einzelne Plastikteile verbinden. Nachzulesen ist das z. B. hier: https://www.aerzteblatt.de/archiv/203477/Arzneimittelkommission-der-deutschen-Aerzteschaft-Aus-der-UAW-Datenbank-Kontaktallergien-nach-Verwendung-von-FreeStyle-Libre oder hier in
der englischen "Originalquelle": https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30758915
Ich möchte hier auch nochmal kritisch erwähnen, dass der Hersteller sich wohl bei der Aufklärung wenig kooperativ gezeigt und die Inhaltsstoffe nicht bekanntgegeben hat - das war auch genau die
Erfahrung, die mein Hautarzt mir damals mitgeteilt hatte. Von anderen Firmen kennt man das eigentlich anders und ich finde es ziemlich traurig, dass man als Hersteller nicht auch daran
interessiert ist, potenzielle Probleme aufzudecken und vielleicht zu lösen... Dennoch eine gute Nachricht: Laut diabetologie-online soll Abbott bekannt gegeben haben, dass der allergieauslösende
Stoff IBOA aus den Produkten entfernt wird. Es gibt also Hoffnung!
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Wie viele andere Diabetiker auch war ich total aus dem Häuschen, als ich das erste Mal vom Freestyle Libre gehört habe. Leider hat sich alles bei mir relativ unerfreulich entwickelt, auch, wenn ich immer noch auf eine Lösung hoffe. Heute möchte ich euch auf den aktuellen Stand der Dinge bringen, was meine bisherigen Erfahrungen mit dem Freestyle Libre angeht und dabei vor allem auf die Allergie-Problematik eingehen.
Euphorie - Endlich nicht mehr pieksen!
Was das Freestyle Libre ist, habe ich für diejenigen, die es nicht kennen, schon einmal zusammengefasst (Was ist das Freestyle Libre?). Für mich lag einer der größten Vorteile des Freestyle Libre darin, dass ich meine Blutzucker-Mess-Sucht damit quasi ad acta legen konnte: Statt mich 12-15x täglich in den Finger zu pieksen (ja, so oft ist es leider wirklich), konnte ich einfach meine Werte scannen, wann immer ich wollte. Sie waren ja ohnehin "da", also war es egal, wie oft ich scanne - eben anders als bei Teststreifen, bei welchen ich immer ein schlechtes Gewissen habe, sie zu verbrauchen, weil es so viele mehr sind, als man eigentlich benötigen sollte.
Außerdem fühlte ich mich mit dem Freestyle Libre deutlich freier und flexibler, da ich schnell und unkompliziert auch in Situationen, in denen das Testen sonst schwierig ist (im Bus stehend, beim Joggen, während einer Shopping-Tour, beim Autofahren,...) meinen Glukosewert scannen konnte.
Erste Ernüchterung
Während bei meinem ersten Sensor noch alles gut lief, entwickelte ich leider ab dem zweiten Sensor eine (da noch leichte) allergische Reaktion. Dort, wo das Freestyle Libre geklebt hatte, zeigte sich nun ein großer roter Fleck, der nach einigen Tagen schuppig wurde und auch nach 3 Wochen trotz Behandlung mit Salbe noch gut sichtbar war.

Ein (leider) gewohnter Anblick nach dem Entfernen des Sensors

Die Hautstelle nach ein paar Tagen
Ich war aber vorbereitet, weil ich bei Facebook (hier der Link zur entsprechenden Facebook-Gruppe) schon gelesen hatte, dass es vielen Anwendern so geht.
Dort gab es auch viele Ansätze, wie man die allergische Reaktion in den Griff bekommen kann. Vorausgesetzt, man reagiert tatsächlich auf das Pflaster/den Klebstoff, und nicht z.B. auf das enthaltene Metall.
Relativ simpel umsetzbar erschien mir die Lösung "Blasenpflaster unter das Freestyle Libre kleben". Einige stechen hierzu ein Loch in das Blasenpflaster, damit der
Sensorfaden dort durchgeschossen werden kann, andere (ich auch) lassen das Pflaster unverändert und schießen den Sensor einfach durch. Infektionstechnisch gesehen ist meine Variante vermutlich
nicht die empfehlenswerteste, allerdings habe ich es auch mal mit einem Loch versucht und das dann ohnehin nicht getroffen - deshalb habe ich es dann wieder gelassen. Allerdings muss das wirklich
jeder selber wissen und das hier soll keine Empfehlung darstellen.
Zuerst versuchte ich das Ganze mit dem Hansaplast Blasenpflaster groß. Während auch hier beim ersten Sensor die Reaktion fast ausblieb (Freude!!), war beim nächsten Sensor mit
Blasenpflaster wieder eine Reaktion zu erkennen - diesmal allerdings mysteriöserweise in Form des Blasenpflasters. Sollte ich jetzt also auf das Blasenpflaster allergisch reagieren?
Beim nächsten und übernächsten Sensor zeigte sich das gleiche bzw. nochmal verschlimmerte Bild und ich entschied, dass es mit dieser Art Blasenpflaster wohl nicht zu funktionieren schien. Komisch ist, dass ich das Blasenpflaster für seine eigentlich gedachte Verwendung gegen Blasen noch benutzen kann und dort keinerlei Reaktion zeige, sobald aber das Freestyle Libre draufklebt, wird es rot und juckt. (Und das übrigens nicht erst nach 14 Tagen - unter einem nach 5 Tagen abgefallenen Sensor sah es ähnlich schlecht aus.)
Also: Noch mehr Anti-Allergie-Versuche
Um es kurz zu machen: An der Blasenpflaster-Sorte lag es nicht.
Ich probierte bei den folgenden Sensoren weitere Pflastersorten aus und während ich bei Hansaplast scheinbar auf das Blasenpflaster zu reagieren schien, blieb dies bei Compeed und weiteren Blasenpflastern zwar aus - dafür konnte ich jedes Mal unter dem Pflaster genau sehen, wo der Sensor gesessen hatte; der allergieauslösende Stoff hatte sich scheinbar "durchgefressen" und so malte sich jedes Mal unter dem Blasenpflaster ein kreisrunder Fleck ab. Nachdem gerade das Hansaplast Blasenpflaster für so viele die Lösung gewesen war, war ich etwas entmutigt, wollte aber noch nicht aufgeben.
Nächster Versuch: Die Heidi-Methode! Heidi? Ja, richtig. Benannt nach ihrer Erfinderin, ist die Heidi-Methode gerade in der von mir erwähnten Facebook-Gruppe ein sehr populäres Mittel gegen die Allergie. Man pinselt hierbei Nagellack auf ein Hydrokolloid-Pflaster, schneidet dieses auf Größe des Sensors aus und piekst mit einem Lochstanzer o.ä. ein Loch in die Mitte. Darauf wird dann der Sensor gesetzt. Insgesamt ist die Methode ein wenig aufwändiger als die Blasenpflaster-Methode, aber für den Erfolg war ich natürlich gerne dazu bereit. Ergebnis: Leider half auch die Heidi-Methode (zwei Mal getestet mit unterschiedlichen Lacken, die bei anderen jeweils funktioniert haben) bei mir nichts.
Die allergische Reaktion wurde im Laufe der Zeit immer schlimmer. Die Rötung wurde stärker, zudem nässte die entsprechende Stelle, es bildeten sich kleine Bläschen und teils war sogar Eiter erkennbar. Mit Zinksalbe und einer leichten Cortisoncreme rückte ich der Reaktion zuleibe, aber auch nach einigen Monaten war bei mir noch gut sichtbar, wo der Sensor gesessen hatte. Auch verschiedene Setzstellen probierte ich aus (Arm, Oberschenkel, Brust, Hüfte) - das Ergebnis blieb gleich.
Da nun schon die erfolgreichsten Methoden bei mir nicht funktioniert hatten, wollte ich es, ehrlich gesagt, mit Sprays o.ä. gar nicht erst versuchen. Angesichts der Tatsache,
dass selbst ein nicht gerade dünnes Hydrokolloid-Pflaster die Allergie nicht abhalten konnte, hält sich mein Vertrauen in eine auf 72 Stunden ausgelegte Spray-Schutzschicht leider in Grenzen. Es
bliebe noch das Austauschen des Freestyle Libre-Pflasters mit einem anderen Pflaster, aber ich fürchte, dass ich dafür nicht geschickt genug bin, nachdem ich die Anleitungen
gesehen habe... :(
Kontakt zu Abbott und einem Hautarzt
Ich wandte mich nun an den Hersteller Abbott und erkundigte mich, ob angesichts der vielen allergiegeplagten Nutzer in Zukunft angedacht ist, etwas am Kleber zu verändern oder
aber eine hypoallergene Version des Pflasters herauszubringen. Ich wäre eher bereit, mein Pflaster zusätzlich zu fixieren, als mich weiter mit der Allergie herumzuschlagen. Ich erhielt folgende
Rückmeldung:
[...] Das Problem ist, wenn wir einen anderen Kleber nehmen würden, ist etwa ein halbes Jahr Studie notwendig. In dieser Zeit müßten wir die
Sensorproduktion komplett einstellen, wegen der umfangreichen medizinischen Auflagen, die dann wieder zu prüfen wären.
Hier ein paar Anregungen, die andere Betroffene auf www.freestylelibre.de auf Facebook kommuniziert haben:
1. 3MTM CavilonTM No Sting Barrier Film
alkoholfreier Barrierefilm, der die Haut vor Körperflüssigkeiten, Klebstoffen und Reibung schützt und aus dem einzigartigen 3M-Terpolymer
besteht, das eine atmungsaktive und transparente Schutzschicht auf der Haut bildet. [D]ies scheint ein Sprühkleber zu sein, womit man die
Haut vor dem Setzen des Sensors behandeln kann.
2. Convatec Sensi-CareTM Sting Free® SkinBarrier
atmungsaktive Barriere, die die Haut vor Reizungen durch Klebstoffe, Reibung und Körperflüssigkeiten schützen soll
3. Manche Kunden haben mit einem simplen Blasenpflaster für die Füße gute Erfahrungen gesammelt, da diese auch den gleichen
Durchmesser wie unsere Sensoren haben. [...]
[Mail vom 11.05.2016, Hervorhebungen von mir]
Nunja. Aus den schon genannten Gründen fallen die aufgelisteten Methoden leider für mich weg. Gut fand ich allerdings, dass das Problem zumindest nicht kleingeredet wurde, sondern Abbott registriert zu haben scheint, dass es ein Allergieproblem gibt. Helfen tat mir das Ganze aber trotzdem nicht.
Der Hautarzt musste her. Ich wollte wenigstens wissen, womit ich es denn überhaupt zu tun hatte. Ich führte ihm meine Hautreaktion vor und er vermutete gleich eine Kontaktallergie gegen den Klebstoff. Hier gibt es laut Arzt zwei Möglichkeiten: Entweder, es ist ein handelsüblicher Klebstoff in einer eher ungewöhnlich hohen Dosierung (da ja das Pflaster immerhin 14 Tage halten muss) und ich reagiere aufgrund dieser hohen Dosierung, oder aber es ist ein eher unüblicher Klebstoff. So oder so sollte es einen Allergietest geben. Mein Hautarzt erkundigte sich hierfür bei Abbott bzgl. des verwendeten Klebstoffs, leider wollte man ihm jedoch keine Auskunft darüber geben, sodass in den Test nur die handelsüblichen Klebstoffe einfließen konnten.
Ergebnis: Allergie gegen Sandelholzöl und Kompositen-Mix - aber nicht gegen irgendeinen Klebstoff.
Nun bleiben aber prinzipiell die o.g. Möglichkeiten immer noch übrig, leider lässt sich etwas Genaueres aber nicht herausfinden und so stehe ich immer noch recht ratlos da.
Was ich bekommen habe, ist eine hautärztliche Bescheinigung, dass ich eine Kontaktallergie auf das Freestyle Libre zeige, die vermutlich vom Klebstoff herrührt. Diese würde ich bei einer Beantragung eines CGMS vermutlich beilegen, um der Krankenkasse zu zeigen, dass diese Alternative für mich (leider) nicht besteht. Die Frage ist, ob ich mit dem Kleber des CGMS besser zurechtkommen würde.
Habt ihr auch Erfahrungen mit allergischen Reaktionen gemacht? Was hat euch geholfen?
Gibt es Erfahrungswerte bzgl. der Pflaster von CGM-Sensoren; ist das Allergieaufkommen da ähnlich wie beim Freestyle Libre?
Wie immer freue ich mich über Kommentare :)
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Maho (Mittwoch, 18 Januar 2017 10:23)
Hallo, mir geht es genauso..
Bin nicht bei Facebook , mal sehen ob du meine Nachricht überhaupt erhältst
Bei mir hat sich wohl auch eine Allergie auf das Pflaster des Omnipod entwickelt den ich als Insulinpumpe verwende. Seit ein paar Wochen zeige ich auch auf dieses Pflaster eine Reaktion und bin im Moment ziemlich ratlos. Wenn du das hier lesen kannst schreib mir bitte zurück, ob du auch eine Pumpe benutzt.
Caro (Mittwoch, 18 Januar 2017 15:28)
Hallo Maho,
ohje, das klingt ja gar nicht gut. Kenne das ja nur zu gut. Ich befinde mich gerade dabei, von Pen auf Pumpe umzusteigen, allerdings wird es die 640g. Auf deren Pflaster habe ich beim Testen nicht reagiert. Kann jetzt nur hoffen, dass es auch so bleibt und ansonsten bei der kleinen Auflagefläche auch Cavilon Spray o.ä. versuchen. Aber erstmal schauen, wie es läuft. In den nächsten Wochen ist es soweit.
Wenn es bei dir gar nicht geht (Hautschutz mal versucht?), ist es beim Omnipod ja, glaube ich, etwas leichter, auf eine andere Pumpe zu wechseln. Oder kannst du dir eine Schlauchpumpe nicht vorstellen?
Wenn du kein Facebook hast, erreichst du mich übrigens auch unter extrasuess.blog@gmail.com
Melde dich ruhig! Viel Erfolg mit der blöden Allergie und liebe Grüße!
Matthias Brandenburg (Donnerstag, 13 Juli 2017 14:10)
Hallo Caro, schöner Blog. Interessant. Auch ich habe mich mit folgendem Schreiben an Abbott gewand. Mal sehen ob und was zurückkommt ...
Hier mein Text an den Hersteller zum Thema "Allergie":
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit ca. einem dreiviertel Jahr bin ich eigentlich begeistert von ihrem FreeStyle Libre.
Nun - völlig unverhofft und plötzlich - Pflasterallergie !! Übrigens - nie im Leben gehabt bei meinen fast 59 Jahren.
Wie ich lese und höre betrifft es viele (?) oder zumindest einige Nutzer des Produktes.
Nun kenne ich einige Nutzer des FreeStyle Libre, und einige davon haben mehr oder weniger große Probleme mit Hautreaktionen auf das
Pflaster und / oder den Sensor selber. Merkwürdig bei fast allen ist das diese Unverträglichkeit erst nach einiger Zeit aufzutreten scheint.
Genau aus diesem Grund möchte ich sie fragen wie die Erfahrungen / Forschungen des Herstellers sind.
Wird an der Änderung des Klebstoffes gearbeitet? Ist eine "Sensor Sensitiv" (oder so ...) Variante geplant?
Was ist drin in diesem Klebstoff das er solche ekligen Allergien auslöst?
Kann ein Dermatologe da eventuell mit irgendwelchen Mitteln "gegensteuern".
Das alles (und mehr) wäre gut zu wissen - und eventuell sollte Abbott damit ruhig an die Öffentlichkeit gehen.
In diversen Diabetes-Foren gibt es Nutzer, die nach der Nutzung des FreeStyle Libre plötzlich Allergien auf das Pflaster des bereits seit Jahren (!)
genutzten Pumpenkatheters entwickelt haben und deshalb die Pumpentherapie ändern oder abbrechen mussten.
Auch gibt es massenweise Anleitungen und Versuche im Netz den FreeStyle Libre (Sensor) so umzubasteln, dass er trotz Pflasterallergie nutzbar ist.
Ich werde zwei Möglichkeiten testen:
1.: Cavillon Spray, und wenn das nicht helfen sollte
2.: Hansaplast Blasenpflaster drunter kleben.
Die dritte Möglichkeit könnte ROCHE's Eversense sein welches sich vom Konzept her auch sehr interessant anhört.
Nun kann es natürlich sein, dass es sich nur um einige wenige Fälle handelt, es ist aber auch möglich das es 10-30 Prozent der Nutzer
betrifft.
Das allein wird jedoch nur Abbott wissen und dieses Wissen nicht teilen, denn es geht bestimmt um viele viele Millionen an Umsatz und
Gewinn. Da kann es schon mal vorkommen, dass so ein bisschen Haut auf der Strecke bleibt.
Ich will den FreeStyle Libre nicht schlechtreden, doch was nützt der beste Sensor, wenn die Haut darunter Blasen schlägt und eine suppende
Wunde nach wenigen Tagen vorhanden ist, die man noch nach Monaten als Narbe sieht.
Dieses Schreiben werde ich noch an diverse Diabetes Blogs / Foren senden, denn Interesse an der Lösung haben (leider) sehr viele betroffene
Diabetiker ...
Im Anhang (Bild) zu sehen mein persönliches Problem mit dem Sensor.
Mit freundlichen Grüssen
Matthias Brandenburg
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Gruss Matthias
Caro (Samstag, 15 Juli 2017 10:38)
Hallo Matthias! Super, dass du dich so einsetzt. Wenn jeder nur im Stillen leidet oder es bei Facebook postet, erreicht es Abbott ja noch lange nicht - und dann kann sich natürlich auch nichts ändern. Aus meiner Erfahrung heraus fürchte ich, dass deine Anfrage leider auch zwar freundlich, aber eher ablehnend beantwortet werden wird, sprich, Abbott plant keine Änderung des Klebers oder eine Allergikervariante (s. Mail in meinem Blogeintrag). Für Abbott lohnt es sich vermutlich einfach nicht, weil auch so noch mehr als genug Menschen dort die Sensoren beziehen.
Zu den Inhaltsstoffen, die wird Abbott definitiv nicht herausgeben, was ich ja auch verstehe. Es ist aber bei solchen Fällen eigentlich üblich (Medtronic macht es z.B. so), dass ein Hautarzt dort Proben von den Inhaltsstoffen anfordern kann. Diese sind dann durchnummeriert und der Arzt erfährt nicht, was was ist. Die Proben werden dann für einen Allergietest genutzt und der Arzt sieht dann z.B., dass man auf Nr. 7 allergisch reagiert. Dann könnte er wieder beim Hersteller anfragen, was Nr. 7 ist und dann hätte man ein Ergebnis, was die Allergie auslöst. Leider macht man sowas bei Abbott wohl nicht. Mein Hautarzt hatte die kontaktiert und wurde gnadenlos abgeschmettert. Ist aber nur das, was mir gesagt wurde, vielleicht ist er auch nur an die falsche Person geraten oder inzwischen machen sie es doch. Wäre einen Versuch wert. Ich fürchte aber, dass das auch nur das Wissen bringt, gegen was man allergisch ist und keine Heilung, aber da kenne ich mich zu wenig aus. Ich drücke trotzdem die Daumen, dass deine Mail etwas bringt! Halt mich gerne auf dem Laufenden.
Liebe Grüße!
Sophie (Dienstag, 18 Juli 2017 11:40)
Hallo Caro,
ich habe ein ähnliches Problem, allerdings ist bei mir die Pflasterallergie auf den Libre erst nach vier Monaten aufgetreten, vorher hatte ich keinerlei Probleme. Kurz zuvor hatte ich außerdem mit meiner Diabetesberaterin beschlossen, einen Antrag für eine Pumpe einzureichen (Omnipod) und eine Demoversion der Pumpe getragen - ohne Probleme.
Mit der im April/Mai frisch aufgetretenen Pflasterallergie bin ich dann zu meinem Arzt gegangen und mir wurde Sensi-Care empfohlen, ich habe es dann gleich ausprobiert. Da der Hautschuz allerdings wirklich nur 72 Stunden zu halten scheint, hatte ich - wie sonst auch ohne - bereits nach drei Tagen einen Juckreiz unterhalb des Sensors und die Haut sah nach 14 Tagen genauso rot und bläschenbesetzt aus wie zuvor. Als Alternative bekam ich dann Silikongelpflaster genannt, ich solle ein Loch in die Mitte schneiden und den Sensor dann obendrauf kleben. Gesagt - getan: da der Sensor jedoch zu schwer für die Klebkraft des Silikonpflasters war, musste ich ihn zusätzlich mit einem Streifen Hansaplast Sensitive befestigen. Bei dem Versuch, diesen Streifen nach drei Tagen zu wechseln, fiel der Sensor dann ab: meine Haut war wieder rot und die ersten Bläschen waren zu sehen. Interessanterweise hatte ich aber keinerlei Reaktion unter dem Hansaplast-Streifen.
Nach reiflicher Überlegung und Rücksprache mit meiner Diabetesberaterin habe ich dann die aktive Erstattung für den Sensor bei Abbott storniert. Die Gesundheit meiner Haut ist mir einfach zu wichtig und das Geld war mir dafür dannauch zu schade. Auch ein Telefonat mit dem ADC Kundenservice ergab nur, dass das Problem bekannt sei, aber man mir keine weitere Lösung vorschlagen könne.
Mittlerweile war auch der Antrag für die Pumpe weggeschickt worden und der MDK wartet zurzeit auf die Einsendung meiner Bluckzuckertagebücher. Wegen der Pflasteralergie sollte ich aber zunächst noch einmal mehrere Demo-Omnipods tragen. Den ersten habe ich letzten Donnerstag aufgeklebt (ohne Hautschutz o.ä.), musste ihn aber am Samstag schon nach zweieinhalb Tagen wieder abmachen, da ich den Juckreiz nicht mehr aushielt. Tatsächlich war meine Haut gerötet und hatte Bläschen, allerdings war nur dort die Haut betroffen, wo die Pumpe auf dem Pflaster sitzt, der Rand des Pflasters hat keinerlei Spuren hinterlassen.
Der zweite Demo-Pod ist jetzt seit 48 Stunden MIT Sensi-Care Hautschutz drauf... Und es juckt schon wieder. Ich werde jetzt die Zähne zusammenbeißen und abwarten, wie es nach 72 Stunden aussieht. Möglicherweise werde ich bei meinem dritten und letzten Demokit eine Schicht Hansaplast Sensitive drunterkleben. Sollte das auch nicht helfen, befürchte ich fast, dass Abbott mir damit auch meine Hoffnungen auf eine Pumpe zerstört hat.
Da ich allerdings noch drei ungenutzte Sensoren zuhause habe und auch auf die Möglichkeit eine Pumpe zu tragen langfristig ungerne verzichten möchte, hoffe ich, dass sich bald eine Lösung findet, die auch funktionGrüße
Ich frage mich, ob bei Pflasterallergien so etwas wie eine Hyposensibilisierung infrage kommt...
Liebe Grüße
Sophie
Peggy (Freitag, 28 Juli 2017 16:48)
Hallo,
Auch ich habe eine allergische Reaktion auf die Pflaster im Sensor des Freestyle Libre als auch auf die Pflaster meiner Pumpe!
Nach langem Suchen nach einem Lösung bin ich im Diabetiker Zentrum in Bad Mergentheim auf ein Spray aufmerksam gemacht worden... seit ich dieses großflächig unter den Sensoren und dem Pumpenpflaster auftrage, bleibt bei mir der schlimme Juckreiz aus und auch die Klebestelle ist nicht mehr Tage lang rot...
Spray ist zwar teuer aber ich kann es nur empfehlen es auszuprobieren - Cavilon Hautschutzspray 3M -
Liebe Grüße Peggy
Caro (Sonntag, 30 Juli 2017 18:38)
Liebe Sophie!
Ich kann deine Geschichte sehr gut nachvollziehen. Das klingt wirklich, als würde es eine Menge Nerven kosten. Auch ich habe den Omnipod leider nicht vertragen. Mit der 640g bin ich jetzt aber sehr zufrieden. Auch wenn eine schlauchlose Pumpe zweifellos Vorteile hat, konnte ich mich mit dem Schlauch doch gut anfreunden. Es war deutlich weniger schlimm, als ich es mie vorgestellt habe. Kommt das für dich gar nicht in Frage?
Ich muss dir allerdings zustimmen, die optimale Lösung ist es auch so nicht. Auch ich würde mir wünschen, dass wir die ganzen tollen Sachen auf dem Diabetesmarkt einfach so nutzen können - aber leider ist das momentan nicht mehr als Wunschdenken.
Ich wünsche dir alles Gute!
Caro (Sonntag, 30 Juli 2017 18:45)
Liebe Peggy!
Auch dir vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen. Auf Sprays im Allgemeinen bin ich in dem Text ja schon kurz eingegangen: "Da nun schon die erfolgreichsten Methoden bei mir nicht funktioniert hatten, wollte ich es, ehrlich gesagt, mit Sprays o.ä. gar nicht erst versuchen. Angesichts der Tatsache, dass selbst ein nicht gerade dünnes Hydrokolloid-Pflaster die Allergie nicht abhalten konnte, hält sich mein Vertrauen in eine auf 72 Stunden ausgelegte Spray-Schutzschicht leider in Grenzen."
Der Artikel ist nun schon wieder etwas älter und auch in meinem Haushalt ist Cavilon inzwischen eingezogen, allerdings für die Katheterpflaster meiner Pumpe. Da bringt es auch wirklich was, aber beim Freestyle Libre hilft es leider nicht viel - auch das hatte ich zwischenzeitlich nochmal ausgetestet. Es ist bei mir wohl auch nicht allein das Pflaster der Allergieauslöser (s. https://www.extrasuess.de/2017/06/19/freestyle-libre-pflaster-austauschen-der-selbstversuch/). Bei mir klappt es mit dem (ansonsten wirklich tollen) Cavilon also leider nicht. Aber es freut mich, dass du etwas gefunden hast, das dir hilft! :)
Carola (Mittwoch, 17 Januar 2018 15:56)
Hallo Caro,
ich komme gerade gerade von meinem Diabethologen, mit der Diagnose "Kontakt Ekzem". Ich gehöre also auch zu den angeblichen 10%, die eine Unverträglichkeit gegen das freestyle libre entwicheln.
Mein Arzt sagte mir, dass Abbott das Problem leider weiter runter spielt und wohl in absehbarer Zeit keine Lösung in Sicht ist.
Interessanter weise sagte er mir auch, dass man in der Zwischenzeit in einer belgischen Studie herausgefunden hat, dass der Stoff auf den die Meisten reagieren "Acrylat" sei. Nachdem ich mich heute auch bei Abbott erkundigt habe, was sie empfehlen um die Haut zusätzlich zu schützen, wurde mir Cavilon Spray empfohlen. Laut Beschreibung des Herstellers legt dieser einen "Acrylat-Terpolymerfilm" auf die Haut!!!! Sehr sinnvoll - da scheint sich Abbott ja richtig gut zu informieren, wie den Nutzern geholfen werden kann.
Ich werde es jetzt mal mit einem anderen Spray versuchen ansonsten bleibt einem wohl nichts anderes übrig als zur alten Methode zurück zu kehren.
Grüße, Carola
Martin (Dienstag, 20 Februar 2018 22:42)
Hi, super Blog.
Ich werde beim nächsten Sensor mal Leuko Tape probieren. Das habe ich schon mehrfach über den Sensor geklebt, damit er beim Handball nicht abgerissen wird. Also warum nicht auch mal darunter testen. Leuko Tape ist quasi unkaputtbar und eigentlich auch hautverträglich.
Ich werde dann auch gern berichten.
Viele Grüße
Anna (Montag, 09 April 2018 14:11)
Danke für das Teilen eurer Erfahrungen! Das macht mir Mut, nachdem ich mittlerweile etwas verzweifelt bin. Ich könnte jede einzelne Erfahrung unterschreiben!
7 Monate liefen problemlos, ich war begeistert. Dann kamen leichte
allergische Reaktionen, mittlerweile heftig mit lang anhaltenden Narben. Blasenpflaster funktioniert, hält aber ungefähr nur 7 Tage. Habe dann zusätzlich mit Verband fixiert, beim Abnehmen ist der Sensor trotzdem abgefallen. Reagiere mittlerweile auch auf Hautpflaster"sensitiv"allergisch. D. h. nässende Wunden können nur mit Verband und Kortisonsalbe behandelt werden. Hab es dann mit Cavilonspray versucht - 2 Tage Ruhe - dann wieder jucken und ach 9 Tagen ist der Sensor abgefallen, e Wunde nässt seither stark. Kontakt mit Abbott ist zwar nett, leider aber nicht hilfreich. Der Kleber wurde nie verändert, alles ist gut, und es gibt halt ein paar so Leute wie mich, die das eben nicht vertragen- nur ein paar? Wohl oder übel werde ich auch zum herkömmlichen Blutzuckermessen zurückkehren müssen - da Alternativen ja anscheinend fehlen. Würde gerne das Dexcom 5 beantragen, habe damit gute Erfahrungen gemacht. Wird von der Krankenkasse allerdings abgelehnt.
Guter Rat ist teuer - bin für jeden guten Rat offen!
Liebe Grüße
Anna
Kaja (Freitag, 27 April 2018 10:21)
Heeey Liebe Diabetiker :)
Ich habe es meinem Arzt erklärt weil auch ich unter der Allergie des Sensorklebers leide. Er hat mit einen neuen Sensor erklärt weiss aber den Namen nichtmehr aber ich werde euch Informieren sobald ich den Test Termin bekomme für den neuen. :) Lieber gruss und als letste Chance würde da noch der Sensor unter der Haut gehen wa sich aber eher nicht in erwegung ziehen möchte. da das gerät ausser wenn man baden geht oder so immer am arm vleiben muss ... �
Celine Erzberger (Dienstag, 18 September 2018 09:34)
Hallo Caro,
super dass du deine Erfahrungen teilst!
Auch ich habe durch den Libre eine Pflasterallergie entwickelt.
Zur Zeit nehme ich Cetririzin (ein Anti-Allergikum) dass mir meine Apotheke empfohlen hat. Es handelt sich um schwache Tabletten, jedoch helfen sie bei mir. Natürlich ist das nicht die optimale Lösung, jedoch möchte ich sehr ungern auf den Libre verzichten.
Im Moment klappt es ganz gut, habe den Libre jetzt bereits 9 Tage drauf und bis jetzt nur leichten Juckteiz. Die letzten Male musste ich ihn nach spätestens 6 Tagen weg machen.
Hätte nie gedacht dass viele andere auch betroffen sind! Hoffen wir auf eine Änderung! Ich werde mich auch noch an Abott wenden, damit Ihnen die Zahl der Betroffenen klarer wird.
Liebe Grüße und viel Erfolg
Celine
Karin (Dienstag, 09 Oktober 2018 18:40)
Mir geht es ebenso.
Schon nach vier Tagen zeigt die Haut neben dem Pflaster eine Rötung.
Es juckt ganz toll. Ich klebe mir schon Pflaster über den Sensor, damit er nicht schon nach vier Tagen abfallen tut.
Heute ist der siebente Tag und die Brühe läuft unter den Pflastern raus.
Also, ade Sensor!
Ich habe das Teil seit Anfang diesen Jahres, die ersten drei Sensoren saßen super!
Ich habe mich auch schon bei Abbott
erkundigt, ob da eine Änderung der Pflaster vorgenommen wurde, aber die taten so, als wäre ich die Einzige, die
damit nicht klar kommt.
Ich klebe ja auch die Pods von meiner
Insulinpumpe auf die Haut. Da hatte ich eine Zeit lang auch das Problem mit dem Pflaster, habe ich auch dort angerufen, da wurde mir gesagt, dass
nach der Ursache geforscht wird, da
es viele Anfragen dementsprechend gäbe.
Auf jeden Fall würde der Sache nach gegangen und ich habe bei den Pods keine Probleme mehr.
Bloß, was soll man tun, betreffs der Sensoren, ich war echt glücklich, dass es so was gibt, da ich einen ganz schlecht einstellbaren Diabetes habe und sehr oft kontrollieren muss.
Jetzt steh ich da, Sensoren fallen ab,
Teststreifen muss ich mir jetzt kaufen, da die Kasse nur einmal bezahlt.
Das drückt echt auf die Nerven!
Alexandra (Freitag, 08 März 2019 20:02)
Hallo zusammen,
mir geht es ganz genau so! Ich habe den Free Style Sensor 5 Monate getragen und jetzt plötzlich habe ich eine Kontaktallergie entwickelt. Die ersten 5 Tage sind beschwerdefrei und danach juckt es, bis es schließlich nicht mehr auszuhalten ist und ich entferne den Sensor freiwillig. Er ist mir aber auch schon regelrecht weggefallen, da die Haut darunter nässte und total rot war. Jetzt habe ich es auf Empfehlung meiner Diabetologin mit einem Blasenpflaster darunter ausprobiert, aber leider ohne Erfolg. Ich bin ratlos. Da ich erst seit kurzem Typ 1 bin und ich noch nicht die nötige Routine habe, messe ich mich relativ oft.... jetzt wieder zurück zum Stechen...? Unvorstellbar....
Caro (Samstag, 09 März 2019 11:56)
Hallo ihr Lieben!
Also erstmal, wow. Eine wahnsinns Resonanz, die es nach wie vor auf diesen Beitrag gibt, auch wenn er schon älter ist. Das zeigt, dass doch wirklich einige davon betroffen sind. Ich finde es total schade, dass da nichts getan wird, aber wie es eben oft ist - wenn es für einen Großteil der Leute funktioniert, wird auch nichts geändert. Ich fände es nur echt interessant, herauszufinden, was da die Allergie auslöst. Denn immerhin sind sehr viele betroffen, die ansonsten keine Pflasterallergie haben.
Ich kann sehr gut verstehen, dass man, wenn man einmal die Freuden des Freestyle Libre kennengelernt hat, nicht mehr zum "normalen" Messen zurückkehren will. Mir ging es ähnlich und ich nutze mittlerweile das CGM von Medtronic. Überraschung, auch darauf reagiere ich allergisch... Aber es lässt sich besser in den Griff kriegen, weil das Ganze nur 6 Tage klebt und hier mit Cavilon und Pflaster unterkleben das meiste "abgehalten" wird. Es wird von mir dazu in nächster Zeit auf jeden Fall nochmal einen Beitrag geben, auch zum Umgang mit allergischen Reaktionen.
Ich hoffe für alle Betroffenen, dass sich für euch ein System findet, das ihr trotzdem nutzen könnt!
Indlekofer ingeborg (Sonntag, 17 März 2019 16:09)
Mir gehts genauso ,habe den Freestyle seit 5 Monaten ,war so happy damit und auf einmal bekam ich die Allergie ,es war sooo mega top mit dem scannen und so ,habe auch noch 7 Neue Sensoren ,das mit dem blasenpflaster Funktioniert bei mir nicht...
Günter W. (Montag, 29 April 2019 12:59)
Hallo Betroffene,
es ist erfreulich, dass sich so viele Nutzer des Libre Systems hier so offen und sachlich äußern. Hier meine Erfahrungen dazu:
Ich nutze seit über einem Jahr das Libre System und hatte nie irgendwelche allergischen Reaktionen darauf, auch sonst in meinen Leben habe ich nie Allergien gekannt. Beim vorletzten Sensor des Libre Systems hatte ich jedoch am Ende immer wieder Juckreiz und nach Entfernen des Sensors einen kräftigen roten Fleck am Arm. Dieser ist auch nach über 2 Wochen trotz Salbe noch nicht vollständig verschwunden.
Dann habe ich den ersten Libre2 Sensor gesetzt und nach den 14 Tagen habe ich ihn zum Wechsel abgenommen und hatte wieder einen roten Fleck. Es scheint noch nicht ganz so schlimm zu sein wie bei manchen hier, bei denen es extrem juckt und nässt.
Ich hatte übrigens von Anfang an Cavilon von 3M darunter gesprüht.
Meine heutige telefonische Anfrage zu einigen Problemen ergab, dass keine Änderungen am Kleber vorgenommen wurden und dass es "normal" sei, dass sich allergische Reaktioben oft erst nach Monaten einstellen.
Aber zu den Ursachen der Hautreaktionen ist mir ein neuer Gedanke gekommen.
Einige Libre-Nutzer haben verschiedene Schutzpflaster oder Schutzschichten genutzt ohne Erfolg. Das scheint unlogisch, denn ich glaube nicht, dass Klebstoffbestandteile in jedem Fall hindurch diffundieren.
Auf eine schriftliche Anfrage aufgrund anfänglicher hoher Messfehler beim Libre2 Sensor wurde mir unter anderem folgendes mitgeteilt:
"Am Messfaden, der unter die Haut gebracht wird, befinden sich Enzyme, die im Körper reagieren und auf die der Körper reagiert. "
"Hierbei ist zu beachten, dass jeder Körper anders auf die Sensoren reagiert, so dass die Messwerte bei manchen Personen von vornherein stimmen und sich bei anderen erst einstellen müssen."
Meine Vermutung:
Vielleicht liegt es am Messfaden und den daran befindlichen Enzymen, die nicht nur "messen", sondern auch unterschiedliche allergische Reaktionen auslösen?
Das würde auch erklären, warum die Maßnahmen zum Hautschutz so wenig geholfen haben.
Ich werde Abbott diesbezüglich schriftlich anfragen, denn telefonisch sind alle immer sehr freundlich und alles ist gut.
Beste Grüße!
Günter W. (Montag, 29 April 2019 13:22)
Meine Vermutung scheint sich zu bestätigen, denn ich habe gerade folgende Seite dazu gefunden:
https://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/Bekanntgaben/20181130.html
Anette S. (Dienstag, 30 April 2019 17:16)
Hallo an alle Betroffenen,
nach jahrelangem Tragen, habe auch ich leider seit ca. einem halben Jahr das Problem der Unverträglichkeit des Sensors bzw. der Klebefläche (es muss die Klebefläche sein, da ich auch plötzlich andere Pflaster nicht mehr vertrage. Nach vielem Lesen im Netz von Erfahrungen und möglichen Lösungen, habe ich (seit einer Woche) unter meinen Sensor ein hypoallergenes Pflaster auf silikonbasis geklebt. Das heißt, Pflaster ("Siltape-Pflaster aus Silikon") in Form geschnitten, dann ein Loch für die Nadel am Sensor in der Mitte ausgeschnitten, auf meinen Oberarm angebracht und den Sensor mittig justiert und angebracht, so dass die Klebefläche vom Sensor nicht die Haut berührt. Das Pflaster löst sich manchmal an den äußeren Rändern, aber lässt sich immer wieder andrücken. Ich hoffe, dass es zwei Wochen hält. Vorsichtshalber habe zur Stabilisierung noch einen Querstreifen aus einem anderen dünneren Silikonpflasters (welches auch bei Insulinpumpen benutzt wird, weiß leider den Namen nicht mehr) direkt über den Sensor angebracht. Ich bin auch enttäuscht von Freestyle Libre, dass in dieser Hinsicht noch keine Änderungen vorgenommen wurden. Denn laut Netz bestehen die Probleme schon seit Jahren! Auch ich hatte sie angeschrieben und die Schwierigkeiten mit dem Sensor mitgeteilt. Die Rückmeldung war: "Das sie mir für die Rückmeldung danken und es weitergeben werden". Ich baue auf die Zukunft mit Implantaten! Ich wünsche allen Leidensgenossen alles Gute.
Viele Grüße Anette
Caro (Freitag, 03 Mai 2019 12:43)
Hallo zusammen!
Ich finde es nach wie vor super, wie ihr euch hier austauscht und wie viel schon gesammelt wurde. Jedem, der unter dem Problem leidet, kann ich nur raten, es auf jeden Fall (bestenfalls auch mit Fotos) an Abbott zu melden. So zeigt man zumindest, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt. Ich fürchte aber, dass für eine Veränderung des Klebers o. ä. leider wirklich zu wenig Leute betroffen sind - bzw. dass im Verhältnis zu den Leuten, die die Probleme nicht haben, die Menge der Allergiker "verschmerzbar" für den Hersteller ist. In etwa so wurde mir das ja auch per E-Mail mitgeteilt.
Mittlerweile gibt es ja auch das Freestyle Libre 2 - aber ich nehme an, damit verhält es sich nicht anders?
In den nächsten Tagen kommt mein Blogbeitrag zur CGM-Allergie; vielleicht helfen die Maßnahmen daraus ja auch beim Libre...
Ich hoffe auf jeden Fall weiterhin für uns alle, dass sich eine Lösung findet, auch wenn diese für einige vielleicht mit etwas mehr Aufwand (Pflaster unterkleben etc.) verbunden ist. Wichtig ist ja vor allem, dass alle hier die Chance bekommen, auf diese Technologie zugreifen zu können.
Liebe Grüße!
Marion (Montag, 13 Mai 2019 21:24)
Hallo zusammen, bei mir hatte sich erst nach 1,5 Jahren eine Allergie auf den Sensorkleber entwickelt. Da ich normale Kinesio-Tapes gut vertrage, nutze ich diese nun als Barriere unter dem Sensor. Ich schneide mit Hilfe einer Schablone nach Vorbild eines Sensors (mit Loch für den Chip) das Tape nicht zu knapp zu und klebe es mit der Rückseite an den Sensor, wenn dieser noch im Halter ist. Dann entferne ich das Papier am Tape mit einer spitzen Pinzette. Danach klicke ich erst den Chip ein. Der Sensor wird dann ganz normal "geschossen". Da Tapes nicht 14 Tage halten, klebe ich den Sensor zur Sicherheit immer mit einem ovalen Tapestück zusätzlich ab. Damit habe ich auch vorher schon den Sensor immer fixiert., damit ich nicht so doll aufpassen muss. Eine zusätzliche Fixierung mittels Tape wird wohl immer nötig sein, da alles was 14 Tage ausreichend stark klebt, auch unverträglich sein kann. Pumpenkatheterpflaster vertrage ich zum Glück super. Wer diese und auch Tapes nicht verträgt wird es allerdings schwer haben ein geeignetes Barrierematerial für den Libresensor zu finden. Alles Gute und liebe Grüße Marion
Verena (Samstag, 25 Mai 2019 22:11)
Hi,
habe 4 monate nach der geburt meines sohnes eine mega allergie entwickelt, ähnlich wie von vielen hier beschrieben (jucken, nässen, rötung wie eine mittelschwere verbrennung, monatelang gut sichtbar)
alle optionen die im netz zu finden sind durchgetestet, bei mir ists zum glück eine definitive pflaster kontaktallergie und keine auf die im sensorfaden enthaltenen metalle... normale filmpflaster/ sprühpflaster sind wirkungslos (spätestens nach 48h treten reaktionen auf)
hilfreich sind dicke hydrocolloid pflaster (wie compede) aber auch alle billigvarianten gehen, teilw. sogar besser weil das markenprodukt zu dick in der mitte ist (habe balea und wund med pflaster probiert). Bei normalen blasenpflastern ist kein vorpeedorieren nötig gewesen. (jetzt der trick!!!) nach 1 woche liess dann die klebewiekung nach; habe das blasenpflaster abgelöst; die einstichstelle desinfiziert und den sensor zurück in die einstichstelle gesteckt (mehrfach problemlos mit weiterhin sehr guten das freestyle pflaster war mit dem blasenpflaster abgelöst worden dh nur pflastik auf der haut, das ganze dann von aussen mit hypoallergeben krankenhaus pflaster an seinem platz fixiert (allevyn adhesive).
bisher sehr happy einen work-around gefunden zu haben... erwarte sehnlichst den dexcom bzw die neue v2 version des freestyle zu probieren... hoffentlich mit gut verträglichen pflasteralternativen!!!
hoffe das hier hilft vielleicht jemandem
Dietmar (Samstag, 06 Juli 2019 14:56)
Liebe Mitleidende, gleiche Story auch bei mir. Nie irgendwie allergisch auf irgendwas gewesen. Etliche Monate Libre 1 super vertragen, dann aus heiterem Himmel die Reaktion. Was bezgl. Kleber insofern interressant ist, ist, daß nur exakte Größe des Sensors rot wird. Das etwas überstehende Randpflaster vertrage ich weiter ohne Probleme. Bei div. Anrufen bei Abbot wurde abgewiegelt, aber irgendwann erklärt, dass nur der Klebstoff zwischen den weißen und tranzparenten harten Kunststoffteilen verändert wurde. Entweder frisst sich dieses Dreckzeug von da in den transparenten Teil und weiter durch das Pflaster in sie Haut, oder es liegt an dem Kleber der die transparente Unterseite auf das Trägerpflaster aufklebt. Ich denke, wenn jeder das beim Bfarm meldet, kommt vielleicht von dort ein bißchen in Bewegung. Aussage meiner Diabetesberaterin in der Praxis sind ca. 20 Prozent! betroffen . Also nix mit Einzelfällen. Da sollte sich ein bißchen Hirnschmalz bei Abbott für eine andere o. Zusätzliche sensitiv Lösung lohnen. Bis dahin bastel ich weiter mit transparenten mirrig gelochten Unterlagen und warte was der MDK zur Verschreibung des Dexcom G6 sagt.
MP (Samstag, 18 Januar 2020 10:06)
Nach einem Jahr mit den Reaktionen vom Freestyle Libre bin ich auf Dexcom umgestiegen.
Danach hatte ich keine Reaktionen mehr und der Vorteil am Dexcom ist ! das er genau misst .
Ich habe die Dexcom App auf dem Handy und habe jederzeit meinen Zuckerwert zu Verfügung.
Anbei gibt mir die App über ein Signal Bescheid wenn ich zu hoch oder zu tief bin .
Dadurch haben sich meine Zuckerwerte deutlich verbessert .
Kim (Sonntag, 26 Januar 2020 17:59)
Guter Beitrag......
Deine Geschichte hätte meine sein können bzw sie ist es....
Hatte auch alles durch und war wieder beim stechen angekommen.....letzter Versuch .....Dracoplast Blasenpflaster.....und.....nutze sie jetzt seit dem Jahr....KEINE Rückstände.....is billig....5steck5€......kleben wie sau.....Sensor einfach mittig drauf....Sensor wird erkannt.....und hält locker 14 Tage.....gehe fast jeden Tag baden und die Dinger sind echt hart im nehmen......
Vielleicht konnte ich dem einen oder anderen helfen.....
Mfg Kim
Rita (Montag, 10 Februar 2020 21:43)
Hallo Leute,
bin heute auf euren Blog gestoßen und lese, dass es doch einige Diabetiker mit dem Problem - Unverträglichkeit gibt.
Ich habe auch mit Begeisterung den Freestyle Libre 1 getragen doch nach einem starkem Jahr bekam ich die Hautreaktionen wie auch von euch beschrieben.
Mein Hautarzt hat mir geraten den Libre sofort ab zusetzten.
Das war ganz schön hart, ein super angenehmes und sicheres Lebensgefühl aufgeben zu müssen.
Bei einer Diabetiker Schulung im Krankenhaus bin ich dann auf den Dexcom G6 gekommen.
Meine Kasse war zum Glück gleich bereit die Kosten zu übernehmen, das finde ich echt perfekt.
Aber meine Freude währte nicht lange...……..Anfang September 2019 startete ich mit dem Dexcom G6 bereits Anfang Januar 2020 hatte ich die ersten Anzeichen einer Hautreaktion.
Und nun muss ich sagen, ich kann ihn nicht mehr tragen.
Ich werde mir jetzt mal das Dracoplast besorgen denn dies habe ich noch nicht getestet.
Ihr habt mir Mut gemacht, vielen Dank dafür. Berichte wieder ob es bei mir funktioniert hat.
Falls jemand noch den Unterschied zu Libre und Dexcom G6 wissen möchte könnt ihr mich gerne kontaktieren. Mein Fazit die Handhabung vom G6 ist deutlich unauffälliger und einfacher als das scannen beim Libre. Leider habe ich bei beiden die Hautreaktionen.
Hat von euch jemand Erfahrung mit dem Medtrum A6?
Grüße
Rita
Matthias (Samstag, 21 März 2020 19:44)
Ich hatte nach ca 1 1/2 Jahren problemlosen Tragens von einem auf den nächsten Sensor auch das Allergieproblem. Nach einigem Ausprobieren habe ich seit ca 1 1/2 Jahren immer ein compeed Blasenpflaster ( ohne Nagellack) unter dem Sensor angebracht. Die Allergiereaktion blieb sofort aus. Allerdings habe ich anfangs den Sensor einfach durch das Pflaster geschossen, was häufiger zu Ausfällen beim Sensor führte. Ich habe dann ein kleines Loch in das Pflaster geschnitten, durch das der Carbonfaden geführt wurde. Sofern ich das Loch nicht zu gross schneide, gibt es seitdem keinerlei Probleme mehr. Ich hoffe, das bleibt so.
Lisa (Montag, 10 Mai 2021 23:11)
Hallo ihr Lieben,
Ich habe leider auch durch allergische Reaktion auf die Sensoren an einigen Stellen sehr unschöne bleibende (dunkle) Hautveränderungen bekommen. Eine aufhellende Creme hat leider nichts gebracht...habt ihr vielleicht Erfahrung damit was gegen die bereits entstandenen Narben hilft?
Ganz lieben Dank und liebe Grüße
Lisa
Evi (Donnerstag, 29 Juli 2021 13:42)
Hallo, meine Tochter verträgt nach 3 Jahren Freestyle Libre Sensor diese auch nicht mehr. Ganz schlimme Hautreaktionen. Den Freestyle Libre Nr. 1 hat sie immer ganz gut vertragen. Dann haben wir auf Nr. 2 umgestellt (auf Drängen der Diabetologin) und nach kurzer Zeit reagiert sie ganz schlimm darauf. Die Dinger lösen sich dann auch vor Ablauf der 14 Tage.
Kann es sein, dass der Nr. 1 besser verträglich ist? Wir haben noch einen Restbestand und wollen den jetzt mal wieder probieren.
Ansonsten: wie groß muss man denn ein Loch in ein Unterpflaster schneiden, damit der Sensor auf jeden Fall erkannt wird? Ich habe das gestern mal probiert, in dem wir ein zurechtgeschnittenes Stück Pflaster vor dem Aktivieren auf die Klebefläche gelegt haben, mit Loch. Dann haben wir ausgelöst. Das Teil hielt sehr gut, sah auch optisch prima aus. Leider hat das Messgerät den Sensor dann nicht gefunden. Woran kann das gelegen haben? Ist es günstiger, das Unterpflaster erst auf die Haut zu kleben und den Sensor darauf zu schießen?
Vielleicht hat ja jemand eine gute Idee dazu oder Erfahrung gemacht...